(Pirna) In der Sitzung vom 10. Oktober des Kreistages Sächsische Schweiz-Osterzgebirge brachte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag ein, indem die Fraktionsmitglieder den Landrat auffordern, ein Umsetzungskonzept zur Nutzung Erneuerbarer Energien an den Gebäuden des Landratsamtes vorzulegen. Der Antrag wird am 21. Dezember im Kreistag behandelt.
Weg von dreckigen Energieimporten
Silke Körner, Vorsitzende der Kreistagsfraktion, begründet den Antrag wie folgt: „Berechenbarer als ein Diktator im Kreml sind Sonne und Wind. Wir müssen alles daran setzen, unsere Abhängigkeit von dreckiger, fossiler Energie aus autoritären Staaten zu reduzieren. Unser Geld finanziert deren Regime, die damit Menschen unterdrücken. Das kann doch keine verlässliche Zukunft sein.“ Mit Blick auf die letzten Jahre, in denen die Solar- und Windkraftbranche in Deutschland systematisch ausgebremst wurde, betont Silke Körner: „Mittlerweile werden auch in Sachsen wieder Solaranlagen produziert, zum Beispiel in Freiberg und mehrere Unternehmen im Raum Dresden. In Torgau gibt es ein Unternehmen, das Fassadenelemente in verschiedenen Farben fertigt. Anstatt viel Geld für Energie ins Ausland zu überweisen, sollten wir besser unsere heimische Wirtschaft unterstützten.“
Liegenschaften des Landratsamtes zur Energieerzeugung nutzen
Im Antrag fordert die Fraktion, dass das Landratsamt bis 2045 mindestens 100 Prozent seines Eigenbedarfs an Energie aus erneuerbaren Quellen decken soll. Jede über den Eigenbedarf hinaus gehend produzierte Kilowattstunde wären zusätzliche Einnahmen für die Kreiskasse. Silke Körner weißt auf folgendes hin: „Der Landkreis besitzt über 25 Gebäude, an denen Anlagen installiert werden könnten. Je mehr saubere Energie erzeugt und verkauft wird, desto mehr Geld bleibt als Einnahme im Kreishaushalt hängen. Sonne und Wind gibt es regelmäßig, nur nicht immer. Strom und Wärme lassen sich speichern. Es ist sinnvoll und notwendig, soviel wie möglich Energie selbst zu erzeugen und zu nutzen.“ Und weiter führt Frau Körner aus: „Wir hoffen sehr, dass die Kommunalpolitik hier pragmatisch handelt. Der Deutsche Landkreistag hat ja selbst in einer Stellungnahme vom September die Regierung aufgefordert, die ‚Potentiale aller Erneuerbarer Energien in allen Räumen stärker zu nutzen‘. Ich bin daher optimistisch, dass wir für das Anliegen ein Ohr bei der Landratsverwaltung und eine Mehrheit im Kreistag finden werden.“
Verantwortlich für Veröffentlichung:
Silke Körner
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